Schülermesse eröffnet Perspektiven
Nur 40 Prozent der Schulabsolventen finden einen Ausbildungsplatz
Am Freitag fand in der Mensa der Oberschule Lehmhorster Straße die Berufsorientierungsbörse „Wirtschaft geht zur Schule“ mit namenhaften Ausbildungsbetrieben aus Bremen und dem Umland sowie Vertretern der Innungen und Kammern statt.
Horst Stolze, Rosi Lange und Kai Westermann aus der Schulleitung eröffneten die Veranstaltung und Ortsamtsleiter Peter Nowack sowie die Blumenthaler Bürgerschaftsabgeordnete Margitta Schmidtke (SPD) hielten eine Begrüßungsrede. Schmidtke zeigte den Schülern sehr anschaulich, was es bedeutet, wenn nur 40 Prozent der Jugendlichen – so die aktuelle Statistik – einen Ausbildungsplatz fänden, indem sie auf der Bühne zwei Schülergruppen mit dem entsprechenden Prozentsätzen sich gegenüber aufstellen ließ.
Schmidtke sagte, dass jammern nichts helfe. „Eltern, Schule, Wirtschaft und Politik müssen gemeinsam daran arbeiten, dass mehr als vier von zehn Jugendlichen einen Ausbildungsplatz finden“, erklärte Schmidtke. Deshalb sei sie froh, dass die Ausbildungsbetriebe bereits zum vierten Mal in die Oberschule kämen und so direkt Kontakte möglich würden. Peter Nowack ermahnte die Jugendlichen mutig auf die Betriebe zuzugehen: „Die Welt kommt nicht zu Euch, sondern ihr müsst sie euch erobern!“
Die Angebote an Ausbildungsplätzen reichten vom Handwerk und der Technik über den Pflege- und Medizinbereich, der Industriebranche bis zu den kaufmännischen Berufen. „Ich hätte nicht gedacht, dass das so einfach geht“, erklärte Sarah Dopf nach dem Bearbeiten einer Schieferplatte zu einem Herz mit Gravur. Die 17-jährige will dann aber doch kein Dachdecker werden, sie hat sich für den Beruf Industriekauffrau entschieden.
Bei den teilnehmenden Betrieben verzeichnete man eine gute Resonanz. „Wir sind positiv überrascht. Wir haben mehrere Anträge auf Praktikumsplätze erhalten“, erklärte Ursula Nabor, Hausleiterin bei der Bremer Heimstiftung. Auch bei der Firma Nehlsen zeigte man sich zufrieden: „Wir machen viel mehr als Müll. Das vermitteln wir den Schülern an unserem Stand“, sagt Ausbildungsleiterin Mechthild Jaschke. Sie und ihre Azubis stellten den Jugendlichen zwischen Rohren, Reagenzgläsern und Lasertechnik insgesamt 15 verschiedene Ausbildungsberufe vor.
Quelle: Bremer Anzeiger, 10.11.2013